Gärten rund um die Lüneburger Heide im August 25

Heidschnucken in der Lüneburger Heide

Ankommen in der Lüneburger Heide

“Wir möchten im August 2025 in die Lüneburger Heide fahren, sie blühend erleben und tolle Gärten kennenlernen.” Der Auftrag meiner Facebook-Gruppe “Traumgärten erleben” vom Herbst 2023 war klar und deutlich.

Es war gar nicht so einfach für 30 Traumgärtner Hotelzimmer in dieser Zeit zu finden und zu reservieren. Aber schließlich war es geschafft. Wir hatten ein Hotel, Restaurants, 12 Gartenadressen und eine geplante Auszeit mitten in der Lüneburger Heide, die wir in der Zeit vom 15.08.25 – 19.08.25 aufsuchen wollten.

Da ich kein professioneller Reiseveranstalter bin, findet die Reise immer mit Privatfahrzeugen statt. Aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands, manchmal auch den Nachbarländern, kommen die Teilnehmer angefahren. Einzelne Zug- oder Flugreisende kommen dazu und werden dann auch gerne von den FB-Freunden mit ihren Pkws in die Gärten mitgenommen.

Ich bekomme schon am Mittwoch-Nachmittag Besuch aus Österreich und wir fahren gemeinsam die 750 km mit meinem Auto nach Norden. Ein weiteres Paar aus Bayern ist ebenfalls schon am Vortag angereist, so dass wir gleich beim ersten Abendessen zu viert im Hotel zusammen sind.

Der Quittenhof von Heidrun Tietge

Noch am gleichen Abend funke ich Heidrun Tietge an und kläre ab, dass wir zu viert bei ihr aufschlagen dürfen.

Da unsere Traumgartenreise erst um 13.30 Uhr beginnt, hatte ich im Vorfeld schon einen ersten vormittäglichen Gartenbesuch im “Quittenhof” vereinbart. Wir Vier waren uns einig, dass es keinen schöneren, entspannteren Einstieg in die eigentliche Reise mit der Gruppe hätte geben können als hier. Nachdem wir den Garten bis in die letzten Ecken erkundet haben, gibt es noch Salat aus eigener Ernte, in der Mittagshitze hochwillkommen, dann ist es auch schon Zeit zu unserem ersten offiziellen Treffpunkt aufzubrechen.

Vom Hofcafé Hohls zum Garten Marion Kindermann

Im zünftigen Hofcafé Hohls, Teil eines gut sortierten Hofladens in Rosche/Schwemlitz, erwarten mich erste bekannte Gesichter von Mitreisenden, die nicht zum ersten Mal eine Traumgartenreise mit mir unternehmen. Es ist die 5. Reise, die ich organisiert habe und auch dieses Mal sind bei der auf 30 Teilnehmer beschränkten Unternehmung neue Gesichter dabei, die ich bisher nur virtuell kenne.

Und noch etwas wartet auf mich im Café, sensationell leckere Riesen-Torten-Stücke! Au weia, diese Zeile hätte ich mir sparen sollen, ich bekomme schon wieder Hunger auf Süßes.

Der Garten von Marion Kindermann ist nur 300 Meter vom Hofcafé entfernt. Noch sind wir nicht komplett, wer es nicht schafft, hier pünktlich einzutreffen, der fährt direkt in unser Hotel in Soltau. Es gibt eine Menge bei Marion zu sehen, das Areal beträgt 2800 qm und zeigt abwechslungsreiche Biotope, vermittelt auch ein wenig Parkfeeling und bietet mit einem Dutzend Sitzplätzen im Garten genug Möglichkeit, sich schon einmal untereinander kennenzulernen. Ich bin leider nicht imstande, mich hinzusetzen, da ich den Garten Kindermann unbedingt für meine Website ausführlich fotografieren möchte. Das betrifft während dieser Traumgärtnerreise leider insgesamt 10 Gärten. Ich bin dann wie in Trance mit dem Foto unterwegs und es bleibt in den Gärten kaum Zeit mich mit den Gastgebern oder meiner Gruppe zu unterhalten. Im Gegensatz zu den früheren Reisen, kenne ich diesmal tatsächlich nur einen einzigen Garten.

Im Färbergarten Corinna Brammer

Am Samstag erwartet meine Traumgärtner ein Besuchsmarathon von insgesamt 4 Gärten. 2 Gärten sind direkt in unserer Schlafstadt Soltau, für 2 weitere fahren wir in Richtung Osten.

Nicht weit von unserem Hotel entfernt, gärtnert Corinna Brammer. Ihr Schwerpunkt liegt auf Färberpflanzen, mit deren natürlichen Farbstoffen sie das Handwerk des Färbens mit heimischen und exotischen Pflanzen wieder zum Leben erweckt. Dass Corinna fleißig in ihrem Färbergarten geerntet und Wolle und Stoffen buntes Leben eingehaucht hat, erkennen wir daran, dass der Garten im August, bis auf die Pflanzen, die sich aussäen sollen, abgeerntet ist. Aber wir sind hier, um einen Färbergarten zu erleben und wissen, dass das kein englischer Park sein kann. Dank der sympathischen Gärtnerin, die uns ihre wichtigsten Färbepflanzen zeigt und das Prinzip ihrer Arbeit erklärt, haben wir einen ungewöhnlichen und interessanten Tagesauftakt.

Fuchsiengarten Andrea und Volker Reinsch

Die Fahrt unserer Autokarawane geht nun in Richtung Osten nach Munster. Dort erwartet uns das krasse Gegenteil. Die Pflanzen im Garten von Andrea und Volker Reinsch haben nur eine Aufgabe, den Beiden mit ihrer überbordenden Üppigkeit zu gefallen.

Dafür hat das Ehepaar keine Mühe gescheut und auf ca. 2500 qm Grund alles getan, um für ihre Pflanzen die richtigen Biotope selbst zu gestalten. Der Weg aus Natursteinen führt uns an Beeten mit Stauden und Annuellen vorbei, die als parkähnliche Inseln nebst einem guten Baumbestand eine Hälfte des Gartens ausmachen. Daneben befindet sich ein großzügiger Küchengarten. Direkt in Hausnähe gibt es mehrere Teiche, Bachläufe und einen Wasserfall. Das “Hexenhäuschen” ist genauso ein Hingucker, wie aufgemauerte Elemente, die mit den Bäumen zusammen die Winterstruktur bilden. Die etwa 250 Stück umfassende Fuchsien Sammlung ist über den Garten verteilt. Auf jedem Meter spüre ich die Lust und Leidenschaft von Andrea und Volker zu ihrem Garten und den Pflanzen.

Waldgarten Jürgen Speer

Wir fahren ein Stück weiter nach Munster-Oerrel zum Areal von Jürgen Speer. 6700 qm Garten erwarten uns am Naturschutzgebiet von Oerrel.

Besonders ist hier der Baumbestand im Waldteil mit alten Buchen und Eichen, die von Kletterhortensien berankt sind. Ich stelle mir vor, wie der Garten von April bis Juni aussieht, wenn die farbenprächtigen, meterhohen Rhododendren mit ihren Blüten Furore machen. Da wir gerade aus einem sehr gut bestückten und intensiv blühenden Garten kommen, genießen wir hier erst ein wenig Waldbaden mit ruhigem Grün und finden uns dann auf der Terrasse und der Rasenfläche hinter dem Haus auf der Rundbank zu einer angenehmen Siesta-Stunde ein. Die Blicke fallen unwillkürlich auf den Seerosenteich in den ein Bachlauf mündet.

Naturgarten Bärbel und Wolfgang Krumrey

Wir sind unterwegs zu unserem letzten Samstagsgarten. Bärbel und Wolfgang Krumrey erwarten uns in Soltau, nahe unserem Hotel.

Der Tagesverlauf schließt sich nicht nur durch die Rückkehr zu unserem Ausgangspunkt in Soltau. Im Garten Krumrey finden wir tatsächlich wieder eine Menge der Färberpflanzen, die wir im Färbergarten Brammer am Morgen kennengelernt haben. Der Naturgarten ist erfreulich konsequent als solcher angelegt. Ein natürlich angelegter Schwimmteich, Totholzhaufen, Sandarium, Wildblumenwiesen, Insektenhotels usw. erfreuen das Herz jeden Naturliebhabers auf 2000 qm. Nachdem vor 20 Jahren die Feld- und Wühlmäuse, sowie der Samenflug der angrenzenden Wildblumenwiese das Gärtnern immer mehr erschwerten, hat die Familie Krumrey den entscheidenden Schritt getan und den Weg mit der Natur gewählt. Alle sind glücklich, wirklich eine gute Entscheidung.

Gärtnerei Hanna Meyer mit Generationengarten Ria Duensing und Jens-Peter Barth

Der Sonntag wartet mit drei Gärten und einer Mittagspause in einem Restaurant auf. Die Himmelsrichtung zeigt heute schnurstracks nach Süden. Hanna Meyer und ihre Alte Gärtnerei sind unser erstes Ziel. 8000 qm erwarten uns hier.

Etwas überrascht bin ich, dass wir von zwei Personen begrüßt werden. Hanna Meyer befindet sich im von Phlox und Anemonen übersäten Vorgarten vor ihrem malerischen Haus. Neben ihr steht Jens-Peter Barth. Als wir am großen Gewächshaus der Gärtnerei vorbeischlendern, öffnet sich der Blick auf einen stimmigen, naturnahen Gartenbereich, mit einer heimeligen Atmosphäre. Jens (Staudenliebhaber) erzählt mir, dass er zusammen mit Ria (Gemüsegarten) die linke Gartenhälfte bewirtschaftet. Ich sehe keinen Zaun, aber begreife sofort die Erklärung. “Es ist einfach so, dass die Gärtnerei bis zum Birnbaum geht und die Grenze bis nach hinten zum Storchennest reicht.” Ganz einfach scheint es wirklich zu sein, in diesem paradiesischen Areal harmonisch nebeneinander zu gärtnern. Auch das Anschauen ist easy, auch wenn der einzige Regenschauer während unserer Reise ausgerechnet hier vom Himmel tropft. Glücklicherweise gibt es ja die Gärtnerei und ein großes Gewächshaus, das viele von Uns mit kleinen Staudentöpfen verlassen. Ich werde dieses beeindruckende Gelände und die sympathischen Gartenmenschen sicher bald auf Wurzerlsgarten vorstellen.

Garten Helga und Wolfgang Herglotz

Nach unserem mittäglichen Restaurantbesuch werden wir von Helga und Wolfgang Herglotz in Essel erwartet. Was für ein Kontrastprogramm uns hier auf 2000 qm erwartet, erkennen wir schon vor der Gartenpforte.

Genau das ist der Anreiz für mich, Gartenreisen zu organisieren und zu unternehmen. Der Garten der Familie Herglotz ist vom ersten bis zum letzten Meter genau durchgestylt. Da sind Könner am Werk, die ihre Vorstellung von Garten perfekt umgesetzt haben. Vor allem das Farbkonzept und die Höhenstaffelungen der Pflanzen sind stimmig.

Waldgarten Ingrid & Rolf Günther

Nur fünf Minuten entfernt, ebenfalls in Essel, finden wir den letzten Garten des heutigen Tages. Auf 3000 qm erwartet uns bei Ingrid und Rolf Günther erst “Waldbaden”, dann Kaffee und Kuchen.

Bis zum letzten Moment genießen wir das angenehme Grün zwischen den Bäumen. Der Garten wirkt sehr individuell, selbstverständlich und natürlich und nur dank der Erzählungen von Rolf und Ingrid erfahren wir, dass es immer aufwendiger wird, in den Zeiten des Klimawandels dem über 20 Jahre alten Garten noch gerecht zu werden. Wir genießen umso mehr das Ergebnis dieses natürlichen Waldgartens, den wir nur zögerlich verlassen.

Garten Daniela und Michael Kuhlmann

Besonders gespannt sind viele von uns auf den Montag, unseren vorletzten Reisetag. 3 Gärten und die Lüneburger Heide mit dem Heidegarten, Schafstall und der Pferdekutschenfahrt stehen an. Heute geht die Fahrt nach Norden, als erstes nach Tostedt.

Daniela und Michael Kuhlmann begrüßen uns und zeigen uns ihren 4000 qm großen Garten, der für die ganze Familie angelegt wurde und keine Wünsche offenlässt. Sie selbst beschreiben sich als: “Jung, dynamisch und dennoch fest verwurzelt”. Diese Attribute passen sowohl zu Daniela und Michael als auch zum Garten.

Heidegarten Schneverdingen

Endlich ist es so weit, die Heide ruft! Wir kommen in Schneverdingen an und finden alles, was wir brauchen an einem Platz. Unter großen alten Bäumen parken wir im wertvollen Schatten. Einige Meter vom Parkplatz entfernt, beginnt bereits die blühende Lüneburger Heide. Nördlich vom Parkplatz befindet sich der Heidegarten, im Osten begrenzt vom Café Schafstall. Die Pferdekutschen fahren direkt auf dem Parkplatz los. Perfekt also für uns Alle, egal was jeder Einzelne für seine Mittagspause geplant hat.

Heute Mittag teilt sich unsere Gruppe nämlich auf, es gibt Heidewanderer und Kutschenfahrende. Den Heidegarten können wir uns von der Zeit her noch zusammen ansehen. Unglaubliche 200000 Heidepflanzen in 200 Arten sind auf diesem einzigartigen Areal aufgepflanzt. Wer es nicht schafft, zur Blütezeit der Heide anzureisen, der findet hier im Heidegarten immer etwas Blühendes. Vielleicht sind es Sorten wie “Graf Dracula” oder “Liebestraum”? Einen guten Überblick über den Heidegarten bietet die Aussichtsplattform. Hier erkenne ich auch auf dem kreisrunden Hauptbeet, dass es die vier Himmelsrichtungen und das Schneverdinger Stadtwappen zeigt.

Café zum Schafstall und Kutschenfahrt durch die blühende Lüneburger Heide

Um 12.30 Uhr trennen sich die Wege der Gruppe für die nächsten beiden Stunden. Während sich ein Teil zum Schafstall Café zu den reservierten Plätzen begibt, besteigen wir Anderen die Pferdekutsche.

Die zweistündige Fahrt durch die blühende Heide ist beeindruckend. Wir kommen an den Heidschnucken vorbei und unser Kutscher erzählt uns unermüdlich von seinen Pferden Lolek und Bolek und über das Naturschutzgebiet, das wir befahren. Auf unserer Fahrtroute werden die lila Erikaflächen von einzeln stehenden Birken durchzogen. Das wirkt freundlicher, als wenn wir in der Gegend des Wilseder Berges unterwegs wären, wo dunkle Silhouetten von Wacholder die Heidelandschaft etwas düster prägen.

Garten Heidi und Claus-Dieter Mekelburg

Noch unter dem Eindruck der blühenden Heide fahren wir zu unserem Nachmittagsgarten in Hemslingen. 2400 qm groß ist dieser Sammlergarten, der mit vielen Überraschungen aufwartet.

Besondere, auch panaschierte Gehölze, mit passenden Stauden unterpflanzt, ein großer Koiteich, mit Bachlauf, der ein asiatisches Flair ausstrahlt, sonnige und schattige Staudenbeete und dazu interessante, selbstgemauerte Steinarbeiten wie Ruinen, gliedernde Mauern oder kleine Zweckbauten, bieten so viel Abwechslung, dass ich beinahe vergesse, dass auf der Terrasse eine Kaffeetafel mit leckerem Kuchen auf mich wartet.

Garten Stephanie und Torsten Steinwede

Unser letzter Garten führt uns wieder zurück nach Schneverdingen. Steffi, unsere FB-Traumgarten-Freundin hat uns nicht nur zum Gartenbesuch eingeladen, wir dürfen hier auch zum Abendessen bleiben.

Nachhaltigkeit, Recycling, Biodiversität und Naturschutz spielen im Garten Steinwede eine große Rolle. Da ich schon im April 2024 auf Hotelsuche in der Heide unterwegs war und mit Steffi die Gärten besprochen habe, die wir nun alle besuchen dürfen, gibt es tatsächlich über den Garten Steinwede einen Link, denn natürlich habe ich neben der Planung zumindest diesen Garten gleich vorgestellt.

https://www.wurzerlsgarten.de/deutsche-gaerten/second-hand-garten-fam-steinwede-lueneburger-heide/

Bauernhofgarten Helmut Bostelmann und Erika Ziech

Die Zeit vergeht wie im Flug und Viele von uns brauchen einen Moment, bis sie begreifen, dass das unser letztes gemeinsames Frühstück ist. Heute ist Dienstag und unser Abreisetag ist angebrochen. Für die beiden letzten Gärten wählte ich die Richtung nach Südwesten, das bringt Viele schon in eine gute Ausgangsposition für die Heimfahrt.

Der erste 2000 qm große Garten ist in Walsrode und gehört der Familie Bostelmann. Er ist von der Zufahrtsstraße aus nicht zu übersehen. Vor der großen Scheune blüht es uns bunt und üppig entgegen. Daneben umzäunt ein Holzzaun das Vorgartenareal, in dem der große, rechteckige Goldfischteich so mit Stauden eingerahmt ist, dass man das Rechteck gar nicht mehr richtig erkennen kann. Obwohl sich Helmut Bostelmann den Stauden und Annuellen zugewandt hat und nur wenige Gehölze in den Blumenbeeten duldet, so findet sich hinter dem Wohnhaus doch auch eine Streuobstwiese. Honigbienen und Brieftauben gibt es auf dem Hof und wir genießen diesen bunten Blütenreigen vor den dunklen Holzwänden der Zweckgebäude, oder der typischen roten Klinkerfassade des Wohnhauses. Es ist ein herrlich natürlicher Garten, in dem ich mit dem Fotoapparat noch dem letzten Sonnenhut hinterhereile.

Garten Christine und Horst Scheele

Ebenfalls in Walsrode befindet sich unser ultimativ letzter Garten. Wir sind zu Gast bei Horst Scheele, der uns schon in der Einfahrt zu seinem 10000 qm großen Garten erwartet. Er kommt direkt von der Arbeit.

Historische Gebäude, die das ehemalige Bauernhaus flankieren und malerische Weideflächen, die das Grundstück einrahmen, sind wichtige Protagonisten für den “Meister der Sichtachsen”, wie ich Horst schon nach 10 Minuten Garten fotografieren, taufe. Nicht aufzählbar in Kurzform, was es alles zu sehen gibt. Aber, ich bin schon am Sortieren der 600 Fotos, um bald einen Websitebeitrag zu diesem Garten einstellen zu können.

Die blühende Lüneburger Heide und ihre unterschiedlichen Gärten haben bei uns sicher einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Eigentlich wäre meine Kurzbeschreibung zur Traumgärtnerreise in die Lüneburger Heide jetzt am Ende angekommen, gäbe es da nicht Marita und Hans-Joachim Eichler!

Marita und Hans-Joachim Eichler

Vor etwa 10 Jahren betrat ich das erste Mal den Garten von Marita und Hans-Joachim in Bad Fallingbostel. Ich war sofort bezaubert von diesem Garten, der eine dynamische, positive Energie ausstrahlt und die Pflanzen- und Gartenliebe der Eichlers widerspiegelt.

Besuch bei Marita und Hans-Joachim im April 2024.

Ich bewunderte die Aktivitäten, die Marita ins Leben rief, um rund um die Lüneburger Heide die Gartenkultur zu fördern. Bereits im Jahr 2001 beginnt die Geschichte der Offenen Gartenpforte, unter dem Slogan: “Über Zäune schauen” mit anfangs 5 Gärten, die in einem DIN A4-Blatt vorgestellt wurden. Inzwischen ist eine stattliche Broschüre mit einer Auflage von 7000 Stück aus dem einen Blatt Papier geworden und es stellen sich darin fast 40 Gärten aus dem Landkreis Heidekreis und den angrenzenden Landkreisen vor. Marita liebt panaschierte Pflanzenblätter über alles und baute sich eine Sammlung auf, mit der sie später dann Teil des Netzwerkes für Pflanzensammlungen wurde. Im Dezember 2007 kam der erste Bildband von Marita Eichler auf den Buchmarkt: “Über Zäune schauen”, Geöffnete Gärten im Herzen Niedersachsens. Auch hier ist in jeder Zeile und mit jedem Foto die Liebe Maritas zu Gärten spürbar. Erst 2017 kam der 2. Band “Über Zäune schauen 2” auf den Markt. Während ich diese Zeilen schreibe, liegt das Buch vor mir und ich werde etwas wehmütig. Ich habe vor der Planung dieser Reise oft in ihm geblättert, als feststand, dass wir 2025 in die Lüneburger Heide wollten.

Zusammen mit Stephanie Steinwede fuhr ich im April 2024 als einziges in den “Eichlergarten”, denn dort sollte eigentlich 2025 unser erstes Zusammentreffen am Freitagnachmittag zum Reisebeginn stattfinden. Danach entstand der Websitebeitrag, den ich in großer Vorfreude meinen Mitreisenden zeigte. Der vorletzte Satz klingt mir noch im Ohr nach.

“Ich danke Euch, liebe Marita und Hans-Joachim ganz herzlich, dass ich schon wiederholt bei Euch zu Gast sein durfte und ich erneut im August 2025 mit meiner Traumgartengruppe bei Euch vorbeischauen darf.” 

https://www.wurzerlsgarten.de/deutsche-gaerten/panaschierte-pflanzen-im-netzwerkgarten-marita-eichler/

Im Frühling dieses Jahres bekam ich dann die Hiobsbotschaft, dass der Eichler-Garten wegen Erkrankung geschlossen wird. Marita liebt die Heidegärten, die so unterschiedlich sind, wie die Menschen, die sie angelegt haben. Die Familie Eichler wird die Besuche in andere Gärten vermissen. Aber vielleicht noch mehr die Tatsache, dass sie sich auch in ihrem eigenen Garten nicht mehr mit Gleichgesinnten aus gesundheitlichen Gründen austauschen können. Ich weiß, dass diese intensiven Garten- und Pflanzengespräche vielen Menschen präsent bleiben werden, sobald die Namen Marita und Hans-Joachim fallen. Vielleicht ist den Beiden bis heute gar nicht bewusst, was sie Großes für die Gartenkultur zwischen Selsingen, Schwarmstedt, Oerrel und Verden geleistet haben.

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12 Kommentare

  • gabriela sagt:

    wow so wunderschöne gärten. bin ich froh, dass ich nicht den schönsten auswählen muss! als balkongärtnerin habe ich immer von einem eigenen garten geträumt.. nun bin ich froh, dass ich *nur* balkongärtnerin bin. aufgrund meiner erkrankung könnte ich einen garten gar nicht mehr pflegen… danke liebes wurzerl für all die tollen fotos und beschreibungen! herzliche grüsse, gabriela

  • Christa Schroth sagt:

    Oh was für ein schöner Bericht über so viele neue , toll gestaltete Gärten . Da hebe ich einiges versäumt. Leider. Ich kann ja die Reise durch Dich liebe Renate gut nachvollziehen – alles sehr anschaulich beschrieben

  • Susanna sagt:

    So eine Vielfalt an Gärten – das habt ihr alles in so kurzer Zeit gesehen! Deine Beschreibungen und Fotos machen Lust auf mehr, da möchte man gleich losfahren.
    Liebe Grüße
    Susanna

  • Heidrun/Emily sagt:

    War das eine tolle Reise mit spannenden und vielfältigsten Garteneinblicken und ebensolchen Begegnungen! Dank an alle Beteiligten und an unsere liebe Hauptakteurin! Witzig wie oft sie urplötzlich und unerwartet aus Grün und Geblüh auftauchte….. schöner Reiserückblick in Text und Bild!

    • Wurzerl sagt:

      Liebe Heidrun, ich musste doch immer schnell wieder auftauchen, damit ich nicht als Vogelscheuche behalten wurde. Schönes Wochenende und LG Wurzerl

  • Heidrun Tietge sagt:

    Ein schöner Rückblick auf gemeinsame Gartenbesuche! Danke, liebe Renate!
    Es gab so viel Spannendes zu sehen und das gemeinsam mit Traumgärtnerinnen anzuschauen und zu beschnacken war toll.
    Eindrücke, die nachhallen.

  • Erna sagt:

    Es war ein wunderschöner Marathon der unterschiedlichsten Gärten. Allerliebsten Dank für den schönen Rückblick liebe Renate

  • Dann muss ich ja unbedingt mal in diesen Heidegarten. Mich würde interessieren, welche Arten die Heidekrautspezialisten unter den Wildbienen mögen und welche nicht. Ich war auch im August in der Lüneburger Heide, ganz im Süden.
    VG
    Elke

  • Helma Willand sagt:

    Du hast die unterschiedlichen Gärten wunderbar vorgestellt, liebe Renate! Das könnten Anregungen für eine Wohnmobil-Reise im kommenden Jahr sein….. Danke!

  • Gundel Schwolow sagt:

    Liebe Renate, danke für deinen Rückschaubericht. Wir sitzen im Auto von Baden-Württemberg zurück nach Bremen und ich lese Wolfgang deinen Bericht vor. Stück für Stück lassen wir jeden Garten Revue passieren- wir stehen wieder in jedem Garten und staunen….
    Auch an Steffi ein herzliches Dankeschön die eine Super Auswahl getroffen hat und der Familie für das leckere& umfangreiche Garten Bufett . Allen ein herzliches Dankeschön – ihr habt uns alten Frischlinge bestens aufgenommen. Gundel& Wolfgang

    • Wurzerl sagt:

      Ja, dass Steffi, die Gärten, die ich ausgewählt habe, fast Alle für meine Wunschwoche reservieren konnte, das war ein großer Vorteil. Ich bin ihr sehr dankbar für diese Unterstützung. LG Wurzerl

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