Buchrezension “Wilde Ecken und Totholz im Garten” Gilles Leblais

Buchcover zu: "Wilde Ecken und Totholz im Garten" von Gilles Leblais

Wertvoller Lebensraum für mehr Artenvielfalt

– Buchrezension –

Titel: “Wilde Ecken und Totholz im Garten”; „Wertvoller Lebensraum für mehr Artenvielfalt“, Autor: Gilles Leblais, Übersetzung: Sabine Hesemann, ET 24.07.2024, Ulmer Verlag, 132 S., 219 Farbfotos, hauptsächlich vom Buchautor, 8 farbige Zeichnungen von Caroline Koehly, nach Vorlagen des Verfassers, kartoniert, ISBN 978-3-8186-2244-2

– Der Autor: Gilles Leblais –

Der Ornithologe Gilles Leblais ist ein leidenschaftlicher Natur-Liebhaber und -Beobachter. Das macht ihn zu einem großen Kenner der einheimischen Fauna und Flora. Der Schritt von da zum Spezialisten für die Gestaltung naturnaher Gärten war naheliegend. Heute schreibt er für Verlage und Zeitschriften, leitet Kurse und hält Vorträge über die Möglichkeit, die ökologische Vielfalt im Garten langfristig zu erhöhen. Dabei spielen Wilde Ecken und Totholz im Garten eine wichtige Rolle.

– Das Buch: “Wilde Ecken und Totholz im Garten” –

Wilde Ecken und Totholz bilden einen wertvollen Lebensraum in jedem Garten. Diesen schuf sich Gilles Leblais im Übermaß in seinem privaten Wald-Naturgarten. Beeindruckend ist seine Schilderung im Buch: „Meine lebendige Hecke“.

Wer in seinem Garten, Solitärbäume und Sträucher, eine immergrüne Mauer oder gar eine vielfältige Vogelhecke besitzt, der weiß, dass immer irgendwann der Zeitpunkt des Heckenschnitts, oder der Gehölzpflege kommt. Wie oft fahren wir dann dann mit dem Schnittgut in den Wertstoffhof und füllen unsere grünen Tonnen damit, um schnell wieder die “Ordnung” im Garten herzustellen. Vielleicht führt der Weg bei der Heimfahrt sogar beim nächsten Bau- oder Gartenmarkt vorbei, um Dünger evtl. Mulch Material zu kaufen? Hauptsache, der Garten ist schnell wieder aufgeräumt!

Den Wert unseres Heckenschnittguts, von Asthaufen, Altholz und alten Baumstümpfen erkennen zu können und dafür sensibilisiert zu werden, was wir für ein kostbares Gut achtlos entsorgen, das zeigt uns dieses Buch.

Ist es paradox, wenn der Autor behauptet, dass Totholz neues Leben möglich macht? Nein, es ist seine Logik und Erfahrung aus seinem Garten, wo er mit Rotkehlchen, Zaunkönigen und vielen anderen Tieren per Du ist. Von den nützlichen Unterschlupfmöglichkeiten für Tausendfüßler, Holzbienen, Wendehals bis hin zur Fledermaus, vom unteren Bereich, im Geäst, bis in den Wipfel hinauf, erfährt der Leser in diesem Buch. Holzhaufen, Hecken, die lebenden Baum-Ahnen im Garten und die abgestorbenen Bäume daneben, Stümpfe, Baumhöhlen und Benjeshecken, kleine, nicht einsehbare, Wilde Ecken mit Holzhaufen, Holz-Moos Biotope (das Modewort „Stumpery“ gebraucht Leblais nicht), all das ist Gegenstand seiner Ausführungen, die er wieder mit beeindruckenden, aussagekräftigen Fotos untermauert.

Ich sehe das ganzseitige Foto eines abgestorbenen Baumstammes vor mir. 18 kleine Fotos gleiten den Baumstamm rechts und links von oben nach unten und ich erfahre, welche Tiere darauf angewiesen sind, dass wir einen greisen Baum möglichst erhalten und stehen lassen. Wie aus Ästen, Heckenschnitt und Totholz eine wertvolle Benjeshecke entstehen kann, beschreibt der Autor in Wort und Bild. In vielen Gärten besteht die Möglichkeit, die kostbare Ressource Holz im Garten zu belassen und auf ästhetische Art und Weise neuen Lebensraum zu schaffen. Egal, ob es um einen niedrigen Schutz für den Gemüsegarten geht, oder man sich am Schnitt einer Kopfweide versuchen will, oder einen Feuerholzstapel als Unterschlupf über den Winter draußen liegenlassen möchte. Es gibt viele Anregungen für jeden Gartenbesitzer, seine Gartenräume noch gemütlicher zu gestalten und damit Lebensraum für viele gefährdete Tierarten zu schaffen. Packen wir es an!

Vielleicht interessiert Euch auch die Buchrezension zu Gilles Leblais Buch: “Meine lebendige Hecke”?

Hier ist der Link:

https://www.wurzerlsgarten.de/buecher-schatzkiste/meine-lebendige-hecke-gilles-leblais/

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3 Kommentare

  • Nicole Krause sagt:

    Eine tolle Buchrezension die Lust auf das Buch macht und auch ein schönes Geschenk, auch an sich selber, ist. In unserem Garten gibt es viele wilde und natürliche Ecken und ich kann nur bestätigen, was da für ein Leben drin ist, so nützlich und dekorativ zugleich. Danke für die Vorstellung, liebe Renate.

  • Christa Schroth sagt:

    Ich hoffe dass immer mehr wilde Ecken und Totholz entstehen . Ich habe das glaub ich schon ganz gut umgesetzt Aber schaue immer , wo ich noch etwas verbessern kann. Sicher ein wertvolles Buch zur Gestaltung
    Danke für die Vorstellung dieses Buches liebe Renate

  • Erna de Wolff sagt:

    Eine tolle Buchrezension die Lust auf das Buch macht. Gerade für meine Gartenberatungskunden, die meistens gar keine Ahnung haben was Flora und Fauna uns, der Gartengestaltung und der Natur so bieten können. Danke für den tollen Hinweis

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