Konjugiert: Kreativ, kreativer, Schades Garten

Sempervivum in Glas-Bach, Schades Kreativ-Garten

Ankommen in Papenburg und dem hausnahen asiatischen Gartenteil

Heute besuche ich mit Euch einen Garten in der ältesten und am längsten existierenden Fehn-Kolonie, der heutigen Stadt Papenburg im nördlichen Emsland, das unmittelbar an Ostfriesland angrenzt. Der maritime Charakter der Stadt ist durch 40 Kilometer weit verzweigte Kanäle, mit romantischen, alten Klapp- und Drehbrücken, sowie den fest verankerten Nachbauten historischer Schiffe, von einfachen Kähnen bis zu großen Briggs, spürbar. Die für die Moor-Entwässerung und den Torf-Abbau angelegten Kanäle wurden schnell zu den Hauptentwicklungsachsen der Stadt, da man sie früh als Abtransport-Wege zu nutzen verstand. Schnell entstanden erste Holzschiffswerften. Dort wurden die Lastkähne gebaut, die erst von Menschen, später von Kaltblut-Pferden, über die Wasserstraßen getreidelt wurden.

Dank des im Süden der Stadt verlaufenden Küstenkanals, dem im Westen befindlichen Dortmund-Ems-Kanal, sowie dem Fluss Ems, der bis Herbrum den Gezeiten unterliegt, wurde Papenburg zur südlichsten Seehafen-Stadt Deutschlands. Mit Hilfe des Sperrwerks in Gandersum wird die Ems ein- bis zweimal im Jahr aufgestaut, so dass die Meyer Werft ihre neugebauten Hochseeschiffe in die Nordsee überführen kann. Die Traditionswerft ist schon seit ca. 225 Jahren, in siebter Generation in Papenburg. Das ist nur möglich, weil die Stadt bis heute den Seehafen erhalten konnte.

Geranium sanguineum ‘Apfelblüte’, Hosta plantaginea ‘Royal Standard’, Cornus kousa ‘Satomi’, Fagus sylvatica ‘Pendula’,  Acer palmatum ‘Atropurpureum’ – Cornus kousa ‘Teutonia’  – Acer aureum, Cornus kousa ‘Teutonia’

Gerade in Herbrum bin ich inzwischen angekommen, um mir dort Schades Garten anzusehen und Agnes und Ludwig Schade kennenzulernen. 8000 qm Garten mit vielen verschiedenen Garten-Themen und -Fazetten liegen vor mir und ich möchte Euch gerne mitnehmen auf diesen abenteuerlichen, ausgedehnten und abwechslungsreichen Gartenspaziergang.

Cornus kousa ‘Satomi’, Japanischer Blumenhartriegel – Castanea sativa ‘Variegata’, gelbbunte Edelkastanie – Choisya ternata, Mexikanische Orangenblume

Der Garten rund um das Haus ist asiatisch inspiriert. Das bot Ludwig Schade die Gelegenheit, nicht nur besondere Gehölze hier zu integrieren, sondern, zumindest die Nadelgehölze und kleinblütigen Azaleen, schon ab der Anfangszeit in Form zu schneiden. Dass hier ein Meister seines grünen Handwerks seit knapp zwei Jahrzehnten akribisch zugange ist, sieht man den Wolkenbäumen und Großbonsais an.  

Als die Familie Schade 2003 das ursprünglich 1000 qm große Grundstück mit dem Haus gekauft hat, war es ein Glücksfall für Beide, da Ludwig aus diesem Ort stammt und Agnes aus dem Nachbarort kommt. Vor dem Haus eine Lebensbaumhecke und hinten Omorika-Fichten, dazwischen Wiese – so sah es aus und so begann das Abenteuer des Gartens Schade. Rund um das Haus wurden auserlesene Gehölze gepflanzt. Der mächtigste der Wolkenbäume, die Koreatanne, Abies koreana, war das einzige Gehölz, das nach dem Kauf und dem Neubeginn im Garten stehen bleiben durfte. Vielleicht ist ihre ursprüngliche Weihnachtsbaum-Form dafür verantwortlich, dass Ludwig auf den Geschmack kam, diese Koreatanne mit einem asiatischen Formschnitt zu verändern? So entwickelte sich das Gesicht des hausnahen Gartens, mit viel Asia-Topiary zu einem ganz eigenen Stil. Ehrlich gesagt, was die Formschnitt-Gehölze angeht, sah ich in China nichts besseres!

Der Bonsai im Vordergrund ist Ilex crenata ‘Golden Gem’, dahinter steht Taxus baccata ‘Summergold ‘. Die Zwergazaleen, die jedes Jahr nach der Blüte zu kompakten Halbkugeln zurückgeschnitten werden, bilden einen interessanten Kontrast zu Nassella tenuissima, das eigenmächtig beschlossen hat, den Asia-Garten mit seiner Anwesenheit zu beglücken. Es ist inzwischen das Lieblingsgras der Familie, das dank Ludwigs und Agnes Toleranz zu den eigenmächtigen “Ideen” des Grases immer neue Stellen erobert.

Gemüsegarten , Ruinenmauer , Dekogarten , Wassergraben und Schattengarten

Acer palmatum ‘Garnet’ – Auf dem Weg zum Gemüsegarten – am Zaun des Gemüsegartens

Egal, ob ich am blühenden Blumenhartriegel vorbeikomme, oder an dem kleinbleibenden Ahorn ‘Garnet’, der mir mit seinem roten Laub entgegen leuchtet, da hat offensichtlich ein Kenner junge, vielversprechende Gehölze mit Charakter und schönem Wuchs ausgesucht, die jetzt im Laufe der Jahre immer beeindruckender werden und zunehmend Persönlichkeit entfalten. Endlich reiße ich mich los und gehe den Weg an einem letzten Stück Rasen vorbei in den Bereich des Gemüsegartens mit dem Beerengehege. Der Gemüsegarten, eine der Domainen von Agnes, war einer der ersten neu angelegten Bereiche und entstand zusammen mit einem Lagerplatz für die Materialien, die man als Gärtner so braucht, nach dem ersten und einzigen Entwurf des Gartens, den Ludwig im Sandkasten seiner Tochter Marie gezeichnet hat.

Bevor ich mich da richtig umsehen und fotografieren kann, stehen Ludwig und Agnes zum Fototermin vor mir und wir machen einen kleinen Abstecher aus dem linken Gartenteil hinaus, zur Ruinenmauer. In Ludwig steckt ja eine permanente Lust zum Experimentieren. Das sehe ich deutlich immer wieder. Egal, ob es besondere Pflanzen sind, wie der Mammutwald, oder ein blühendes Rondell im Rasen, das mit aufgeschichtetem Zeitungspapier gebaut wurde, ich bekomme langsam Angst, etwas zu übersehen. Nach dem Fotoshooting mit dem Ehepaar Schade, entdecke ich auf der anderen Seite des “Zeitungsbeetes” eine Röhre, aus der waagrecht ein Lärchenstamm, Larix ‘Diana’, herauswächst. Inzwischen ist die Stammlänge so weit gediehen, dass der Baum sich in Richtung Himmel begeben darf. Irgendwann, wenn die Dicke des waagrechten Teils passt, wird Ludwig dort vielleicht wie auf einer Bank Platz nehmen und seine Zeitungen lesen, bevor er irgendwo eine neue Idee realisiert.  

Und schon ist meine Angst nicht unbegründet gewesen, denn jetzt beim Zusammenstellen des Spaziergangs merke ich, dass ich von der Ruinenmauer zwar wieder in den linken Gartenteil zurückgegangen bin, um meinen Rundgang fortzusetzen, allerdings bin ich gleich im Dekogarten gelandet und genau da sind wir jetzt auch. Es gibt also kein Foto vom Beeren-Gehege und dem Gemüsegarten, außer dem obigen Bild vom Zaun.

Sehr dekorativ finde ich die flachen Schindeln, auf denen mit blauer Schrift auf neue Gartenteile, wie den Dekogarten, hingewiesen wird. Ein weiteres Detail ist mir bereits im Asia-Garten aufgefallen. Ludwig hat ein gutes Händchen für Bodendecker. Im hellen Asia-Garten kommt unter anderem dem Geranium sanguineum ‘Apfelblüte’ die Aufgabe zu, wo nötig, blühende Akzente teppichartig auszubreiten. Hier im Schatten ist es Geranium macrorrhizum ‘Spessart’ das über viele Quadratmeter hinweg unter den Gehölzen für Grün und Blüten sorgt.

Schon der Dekogarten befindet sich in einem schattigeren Bereich. Das setzt sich fort im anschließenden Wassergraben quer über die hintere Peripherie bis zum Schattengarten, der sich schon ziemlich rechts wieder ein Stück zurück in Richtung Haus biegt. Sowohl am Rande des Wassergrabens, der mir besonders gut gefällt, als auch im Schattengarten, der ganz neu angelegt wurde, sehe ich immer wieder bizarres Altholz, teilweise in Richtung Stumpery, in die Pflanzungen integriert. Das verstärkt den natürlichen Charakter dieser Halbschatten-Bereiche und bildet einen interessanten Kontrast zum sonnigen Asiagarten. Als Ludwig in diesem Frühjahr seinen Schattengarten neu anlegte, pflanzte er dort einen Großteil seiner Hostasammlung. Farne, aber vor allem Schattengräser begleiten diese.

Bambushain , “Das verlassene Zimmer”, Mammutwald , Steinskulpturen

Im extrem breiten Mittelstreifen ziehen sich großzügige Rasenflächen vom Schattengarten bis vorne zum Asiagarten am Haus hin. Diese grünen Flächen entstanden schon anfangs durch Ludwigs Wunsch nach einem großen, eigenen Park. Eingestreut waren runde, ovale oder heckenartig gepflanzte großblumige Rhododendren wie ‘Catawbiense Boursault’, ‘Catawbiense Grandiflorum’, ‘Nova’ oder ‘Roseum Elegans’. Oft sind Solitärgehölze dazugesellt, die alles überragen, aber die Rhododendren wiederholen sich mehrmals, was dem Garten eine unwahrscheinliche Großzügigkeit verleiht. Natürlich hat ein so agiler, phantasievoller Gärtner wie Ludwig nicht lange gebraucht, bis er anfing seinen “Parkrasen” von außen, aber auch mittig anzuknabbern. Schon früh entstand im hinteren Bereich eine große Insel, die zwei völlig unterschiedliche Elemente, die sich irgendwie aber logisch bedingen, in den Garten brachte.

Der Bambus-Hain ist weithin zu sehen, denn gerade die Phyllostachys, die ja eine enorme Höhe, gepaart mit lichter Eleganz, erreichen, gehören neben den Hängebuchen und vor allem den Großbonsais und Wolkenbäumen, zu Ludwigs Lieblingspflanzen. Neben den Phyllostachys Arten bissetii, boryana, vivax aureocaulis und nigra zog noch Pseudossa japonica in den Garten ein. Als ich halb um den Bambus-Hain herumspaziert bin, sehe ich Holzkonstruktionen, die so interessant sind, dass sie zum Nähertreten einladen. Oha, denke ich, da hat der Milchmann mehr als nur sein Fahrrad vergessen. Dann betrete ich “Das verlassene Zimmer”.

Für mich ist es sonnenklar, dass diese authentische Kraft-Insel eine Yin- und Yang-Einheit bildet, die zusammengehört. Der weiße Yang-Bereich ist Helligkeit, Wärme und Lebenskraft. Das schwarze Yin bedeutet Ruhe, Passivität und Ausdauer. Das überbordende Wachstum des Bambus neigt sich in die Abgeschlossenheit des “Verlassenen Zimmers” und trägt auch in dieses besondere Interieur das “Ja” zu Leben und Natur hinein. Ich bin gerade fest davon überzeugt, in den Augen Ludwigs ein belustigtes Aufblitzen zu sehen, denn er hat nicht nur das Herz auf dem rechten Fleck, bei ihm ist auch eine ganze Menge Humor und Selbstironie vorhanden. Diese Eigenschaften teilt er übrigens mit seiner Frau Agnes, die neben der Betreuung des Gemüsegartens, im ganzen Areal die zuständige “Herrin der Dekorationen” ist.  

Hosta ‘Fortunei Albopicta’ mit Steinskulpturen der Bildhauerin Birke Eng – Sequoiadendron giganteum, Riesen-Mammutbaum, das Herz des Ausstellungsbereichs – Dryopteris wallichiana Nepal-Schuppenfarn

Es geht weiter, hier ist so viel zu sehen! Die Methode von Ludwig, nicht einfach mit abgeschlossenen Heckenräumen und Mauern zu arbeiten, sondern meist offene Pflanz-Inseln zu schaffen, die den “Fluss” und die mäandernde Leichtigkeit des Gartens stets bewahren, begeistert mich immer mehr. Es genügt ihm auch nicht, schöne Gehölze zu präsentieren, nein, die Unterpflanzung, wie etwa der Nepal-Schuppenfarn im Bild muss stets passen und genauso interessant sein.

Der Riesen-Mammutbaum hat mit seinen hunderttausend Nadeln den Boden rotbraun gefärbt, er möchte keine Konkurrenz zu seinen Füßen. Ein Problem? Aber nein, wozu gibt es die Topfkultur und ruft dieser Platz nicht förmlich nach einer Präsentation? So verbindet der Gärtner Ludwig gleich seine Natur-Liebe mit der Liebe zu Kunst und Kultur und hat hier eine kleine Ausstellungsfläche geschaffen. Die käuflich erwerbbaren Steinskulpturen der Bildhauerin Birke Eng passen wunderbar hierher.  

” Die verliebten Bäume “, Heiderondell , Senkgarten

Es gibt so viele verschiedene Aspekte, dass ich immer mehr Sorge bekomme, nicht alles zu sehen, was der Kreativ-Garten Schade bietet. Soll ich Euch etwas verraten, heute bin ich heilfroh um jede Ecke, die ich übersehen habe, weil es mir noch nie so schwer fiel, aus dem Arbeitsmaterial von ca. 550 Fotos die ultimativen 50 bis maximal 60 auszusuchen – und… ich brauche doch auch einen Grund um wiederzukommen, schon weil in Ludwigs Kopf bereits weitere Pläne bestehen, die er, so wie ich ihn und Agnes kennengelernt habe, sicher schon 2023 anfängt zu realisieren.

Vieles jedoch ist absolut nicht zu übersehen. Dazu gehören die Verliebten Bäume, die den Weg flankieren. Es handelt sich dabei um vier Cupressocyparis x leylandii, Bastardzypressen, die Ludwig sorgfältig ausgewählt hat. Sie verzeichnen nämlich einen jährlichen Zuwachs von 80 – 100 cm. Ludwigs Idee, die Stämme so ineinander zu verflechten, dass man bequem darunter hindurchspazieren kann und trotzdem die innige, warme Umarmung der Zypressen spürt, ist mit dem schnellen Wachstum dieser Nadelgehölze einfach realisierbar gewesen. Manchmal denke ich, so wie Ludwig seine Gehölze liebt, würde er die Bäume wohl am liebsten auch täglich umärmeln.  

Relativ neu ist das Heiderondell, ein sehr schnell integriertes, rundliches Erica carnea-Beet mit einigen eingestreuten Gräsern, Heucheras und niedrigen Gehölzen bestückt. Hier ist kein Schmuck außer den rustikalen Wurzel- und Stamm-Stücken und  verschieden hohen Hölzern, die einem hohen Blaubeeren-Strauch Windschutz und Halt geben. Ludwig und Agnes lieben es, gerade in ihrem sehr parkartig wirkenden Garten, immer wieder die Natur möglichst schnörkellos zu Wort kommen zu lassen.

Acer platanoides ‘Drummondii’, Spitz-Ahorn ‘Drummondii’ Fagus sylvatica ‘Atropunicea’, Blut-Buche und großblumige Sorten Rhododendren -Taxus baccata ‘Robusta’ und Katzenminze, Nepeta x faassenii

Erneut fasziniert mich die Vielfalt der Gehölze, die von den wenigen ausgewählten, großblumigen Rhododendren harmonisch im Garten begleitet werden. Da darf es dann schon so auffallend panaschiert sein, wie bei Acer platanoides ‘Drummondii’, oder so extravagant in dunkelstem Rot, wie es Fagus sylvatica ‘Atropunicea’ zeigt. Ich lasse mich treiben und komme zu einem Wegweiser. Taxus baccata ‘Robusta’, eine Säuleneibe, lockt mich in einen schmalen Seitenweg in Richtung Senkgarten. Auch für diese Sonnenlage hat Ludwig eine herrliche Unterpflanzung gefunden – die Katzenminze, Nepeta x faassenii.

Auf der anderen Wegseite hat sich vor einem passenden, romantischen Brunnen die Hosta sieboldiana ‘Elegans’ ausgebreitet. Im Mai wird sie von vielen Blüten des Alliums giganteum flankiert. Der Senkgarten selbst ist in einer Vertiefung, die rundum von lose gelegten Feldsteinen begrenzt ist, so sitzt man hier windgeschützt. Ich entdecke keine, der sonst an den Beeträndern zu findenden bunten Plastikflaschen, die über Eisenstangen gestülpt sind. Sie machen bei Wind, den es hier häufig gibt, genug Lärm, dass sich die Maulwürfe nicht in den heiligen Rasen trauen, sondern ihre Tätigkeiten auf die Beete beschränken. Nun, wie schon bemerkt, im Senkgarten gibt es keinen Wind, hier wollen Schades einfach ihre Ruhe haben. Ach ja, wäre ich von der gegenüberliegenden Seite gekommen, dann hätte ich den Senkgarten durch eine kleinere Mauer-Ruine betreten können, was auch sehr reizvoll ist.

Kreativ-Garten , Gräserlandschaft

Es wird Zeit, dass ich mich von der Garten-Mitte losreiße und in den rechten Teil überwechsle, um auch da noch einiges zu entdecken. Als erstes trete ich in den Kreativ-Garten ein. Ich könnte jetzt auch schreiben, dass ich eigentlich das ganze Areal als Kreativ-Garten betrachte, was es auch mit seinen vielen, genialen Mosaik-Facetten, die zusammen einen spannenden, abwechslungsreichen Garten ergeben, ist. Aber als ich durch diesen Gartenteil schlendere, da kann ich nachvollziehen, dass ich hier im kreativsten Hotspot des Projektes “Schades Garten” angekommen bin.

Ich sehe Ludwig als agilen Daniel Düsentrieb vor mir, wie er immer wieder neue Ideen, die nur so aus ihm heraussprudeln, ausheckt. Es erübrigt sich, alles hier haarklein auseinander zu nehmen, das schöne an Kreativ-Ecken ist doch, dass jeder seine persönliche Phantasie spielen lassen kann.

Das Metall-Kunsthandwerk ist übrigens eine Gemeinschaftsarbeit. Da Ludwig sich auch außerhalb seines Gartens sehr mit der Natur, anderen Gärten und noch mehr mit seinen Mitmenschen beschäftigt, sind solche Projekte nicht verwunderlich. Über ein weiteres Natur-Gemeinschaftsprojekt berichtet Ludwig im Video, das ich Euch einfach gleich mal hier hereinstelle. Also Ton laut, aufs Bild klicken und sehen, was Ludwig Schade macht, wenn er seinen eigenen Garten mal nicht im Fokus hat.

Ist es nicht bewundernswert, wie sich Ludwig auch für die Umwelt und seine Umgebung stark macht?

Wie ist das aber bei aller Kreativität und Schaffenskraft mit der Arbeitsteilung?

Ludwig erledigt als Fachmann sicher die meisten Arbeiten im Garten. Allerdings betont er immer wieder: “Bei der Pflege und im Frühjahr benötige ich die Hilfe meiner Frau und Tochter. Wenn die Familie nicht komplett dahinter stehen würde, könnte das ganze Projekt Schades Garten nicht funktionieren. So kommt auch der Naturschutz nicht zu kurz und über den Klimawandel machen wir uns auch mehr und mehr Gedanken, aber nur nach und nach kann es Veränderungen geben.”

“Schöne Blumen wachsen langsam, nur das Unkraut hat es eilig.”

– William Shakespeare –

Das ist eines der Zitate, die Ludwig in gesammelten Werken an seiner Mauer zwischen den Rhododendren befestigt hat. Natürlich gibt es auch hier eine Unterpflanzung der Sträucher – ahnt Ihr es? Nun klar, wenn es das Unkraut so eilig hat, dann gibt es doch gar keinen besseren Bodendecker als Giersch, die Art, wohlgemerkt, nicht der panaschierte Schwächling. Die ersten Blüten waren bei meinem Besuch schon zu sehen! Das mit blauen Glasstückchen abgedeckte lange, schmale Mittelbeet hält alles im “Fluss”. Ach je, ich wollte hier ja gar nicht mehr so viel schwafeln.

Die Gräserlandschaft  habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Ich mag sie sehr, sie ist so besonders und erzählt mir so viel über Agnes und Ludwig Schade. Über die Verbundenheit mit ihrer Heimat, ihre gemeinsame Liebe zu den Gräsern und ihr Bewusstsein für ihr von der Natur geliehenes Stückchen Erde – den wunderbaren, vielseitigen Kreativ-Garten Schade.

Schades Garten, Agnes und Ludwig Schade
PLZ 26871 Papenburg/Herbrum, Mühlenberg 16
„In Nachbars Garten – Het Tuinpad Op”, E-Mail: kontakt@schades-garten.de

Website: www.schades-garten.de

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14 Kommentare

  • Christa Schroth sagt:

    Dieser Garten hat mich durch die Vielfalt und Größe , durch die Kreativität der beiden liebenswerten Gestalter sehr beeindruckt. Es gab auf dem Weg durch den Garten immer neue Eindrücke und Überraschungen. Und Deine detaillierte Beschreibung liebe Renate war das I -Tüpfelchen

  • Jeder Garten ist so besonders, einzigartig. Deine Fotos und Texte wie immer wunderbar!

  • Dieser Garten macht neugierig. Ich werde mich auf jeden Fall im nächsten Jahr auf den Weg machen.

  • Ich kenne Ludwig schon ganz lange und bin begeistert von seiner Schöpferkraft .Agnes ergänzt ihn fantastisch in diesem Projekt.Garten ist Leidenschaft und das sieht man hier total.Du Renate hast es wieder so wunderschön eingefangen und beschrieben. Das war sicher gar nicht so einfach bei den verschiedensten Themen in diesem Garten das große Ganze nicht aus dem Auge zu verlieren. Gastfreundschaft ist in diesem Garten auch groß geschrieben. Da haben wir alle eine tolle Portion von abbekommen. Danke für den schönen Tag. Durch dich Renate war er wieder präsent und fühlbar …

    • Das Wurzerl sagt:

      Ich bin sehr froh, dass Du den Garten Schade vorgeschlagen hast, er verdient es absolut noch einem breiteren Publikum bekannt zu werden. LG Wurzerl

  • Schwolow Gundel sagt:

    Ich bin nicht nur platt von diesen traumhaften Bildern und Ideen sondern von deiner Wahrnehmungskraft und Beschreibungen. Das kann man nur wenn man für Gärten, Pflanzen und jedem Blättchen brennt. Vielen Dank Wurzlersgarten

  • Du kommst ja ganz schön rum!
    Die bepflanzten Baumscheiben finde ich interessant, dort ist es sicher sehr trocken und es blüht trotzdem, da muss man ein Händchen für haben.
    VG
    Elke

  • Schade sagt:

    Liebe Renate. Agnes und ich sind begeistert auf was für tolle und humorvolle Weise du unseren Garten hier präsentiert hast. Wir können nur immer wieder sagen: Danke Danke Danke. Es war so ein schöner Vormittag als Christa, Karin und du bei uns warst. Dafür, dass man sich das erste Mal gesehen hat, ist es doch schön wenn die Chemie sofort stimmt.

    • Das Wurzerl sagt:

      Ja, richtig, so ist es, wir waren den ganzen Vormittag am Grinsen, hat super viel Spaß gemacht. Vielleicht verschlägt es Euch ja auch mal nach Bayern. Würde mich freuen. LG Wurzerl

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