Buch-Rezension
Vom ” Baumeland ” zum Traumgarten
Ein ländlicher Garten mit mediterranem Charme
Hrsg.: Marina Wüst, Autorin: Marina Wüst, Fotos: Marina Wüst u.a. Verlag Hemmer/Wüst, ISBN 978-3-86193-500-1, geb. Bildband mit zahlreichen Fotos, 180 Seiten, Erscheinungsjahr 2016, Preis Euro 24.80
Vor nicht allzu langer Zeit stellte ich das Buch “Die wahren Paradiese” von Marina Wüst, herausgegeben im Verlag Hemmer/Wüst, vor. Drei Jahre später stellte sie dann ihren eigenen Garten in dem Bildband vor, den ich heute rezensieren möchte. Ich packte das Buch aus und las es fasziniert in einem Ruck durch. Inzwischen habe ich das Gartenbuch mehrfach von vorne bis hinten durchgeblättert, einfach um die schönen Foto-Gartenspaziergänge zu wiederholen.
Es war ein kluger Schachzug der charmanten Gartenbesitzerin und Autorin, dass sie ihr Buch quasi mit 100 Frage-Stellungen ihrer ehemaligen Gartenbesucher beginnt.
Das Vorwort beschäftigt sich mit der Beschreibung von “Tagen der offenen Gartentür” bayernweit einmal jährlich, aber auch saisonal zusätzlich zu verschiedenen Jahreszeiten. Es ist amüsant, das zu lesen, noch mehr, wenn man selber ähnliche Erfahrungen bei Gartenöffnungen gemacht hat.
Aber wer von uns Allen käme auf die geniale Idee, in einem Buch die 100 prägnantesten Fragen aufzulisten und diese anschließend akribisch Alle zu beantworten? Das klingt jetzt etwas anstrengend, ist es aber nicht. Auf 3 Seiten sind alle Fragen durchnummeriert aufgelistet, danach kommen ganz normal die fortlaufenden Kapitel. Gibt es auf einer Seite eine Antwort zu einer oder mehreren Fragen, so stehen oben dezent eine oder mehrere Zahlen. Einfach zu händeln, aber in keinster Weise aufdringlich.
Man kann wie ich, auch diese 100 Fragen zum Traumgarten einfach ignorieren und ausschließlich den Buchinhalt genießen.
Drei Häuser- drei Gärten = ein Traumgarten
Das erste Kapitel beschreibt, wie Marina Wüst in den Besitz ihres Gartens kommt und ihn nach und nach ausweiten kann.
Frühlingsfreuden – Wenn der Sommer kommt – Dahlienfeuer und Herbstzeitblues – Was macht der Garten im Winter
Den Höhepunkten des Gartens zu den verschiedenen Jahreszeiten werden die nächsten vier Kapitel gewidmet.
Intime Fragen
Ja es gibt auch einen sehr persönlichen Teil, der zeigt, wie weit das Interesse und die Fragelust von Gartenbesuchern geht. Was wir natürlich niiiiiemals fragen würden, steht tatsächlich bei den 100 Fragen dabei und wird auch sehr offen beantwortet. Ja, auch dieses Kapitel interessierte mich, lach.
Unsere Stars im Garten
Sehr sympathisch finde ich diesen Abschnitt, in dem sachlich, aber doch mit einer Portion Liebe und Leidenschaft zu favorisierten Gattungen oder Arten geschrieben wird, manchmal, warum es leicht ist sie zu lieben, manchmal geht es aber auch darum, wie man um exotische Raritäten bangt und versucht, sie gut über den Winter zu bringen. So gibt es nützliche Tipps zum Halten einer Hanfpalme, Trachycarpus fortunei, dem Taschentuchbaum, Davidia involucrata, den Feigen, Ficus carica, der Mispel, Mespilus germanica, natürlich den Rosensorten und den geliebten Aurikelchen, Primula auricula. Nett dazu sind ergänzende Hintergründe, wie bei z. B. bei den Zitronen über die Sorte “Buddhas Hand”.
Verbindende Elemente
Eine feine Sache ist dieses Kapitel, das besonders für diejenigen Gartenbesitzer interessant ist, die mehrere Gärten harmonisch zu einem einzigen zusammenfügen wollen. Aber es hilft sicher auch Menschen, mit einem Garten auf verschiedenen Ebenen, oder einem großen Areal , das durch die Gestaltung mehrerer Gartenräume interessanter werden soll. Die Bildbeispiele in diesem Kapitel sind besonders liebevoll ausgesucht, so versteht man schnell, worauf es ankommt.
Tipps und Adressen
Sehr nützlich sind die 7 Tipps, die nicht nur für reine Gartenanfänger interessant sind.
Vor dem Impressum gibt es auch noch Adressen zu Gärtnereien, Gartenzubehör-Firmen, Kunstschmied, GALA-Bau, Steinmetze und Deko-Hersteller. Ich denke, man muss gar nicht um die Ecke wohnen, um mit einigen Adressen etwas anfangen zu können. Bedenken sollte man lediglich, dass der Garten in einem Weinbaugebiet liegt, was ihm doch klitzekleine Vorteile bei der Kultur von besonderen Pflanzen verschafft.