Vielfalt und Wandel im Landschaftspark Bettenburg

Buch-Cover "Vielfalt und Wandel im Landschaftspark Bettenburg" von Reinhard Schneider

– Buchrezension –

Buchtitel:  “Vielfalt und Wandel im Landschaftspark Bettenburg”; Autor: Reinhard Schneider; Konzept, Layout, Grafik, 159 Fotos: Dipl.-Des. Reinhard Schneider; ISBN 978-3-00-069512-4; großer Bildband, 232 S.;  1. Auflage Juli 2021; Herausgeber: Reinhard Schneider, Eigenverlag; Preis: siehe unten

Die Gartenkunst oder der Mut Natur neu zu denken

von Reinhard Schneider

Nachdem sich Reinhard Schneider 2018 an der Gartenakademie in Veitshöchheim zum “Gästeführer Gartenerlebnis Bayern” hatte ausbilden lassen, bot er in seinem näheren Umkreis Gartenführungen an. Dabei fand er besonderes Interesse am Landschaftspark Bettenburg sowohl bei sich, als auch bei den Besuchern, denen er versuchte den Park näherzubringen.

Schon nach wenigen Jahren begann er Recherchen über den Park anzustellen. Eine Beschreibung der Anlage als Werk der Gartenkunst war nicht auffindbar. Aber Reinhard Schneider fand Original-Quellen und Literatur zu den Gartenkünstlern und zum Parkgründer Christian Truchseß zu Wetzhausen. Dieser hatte engen Kontakt zum hessischen Hofgärtner Daniel August Schwarzkopf und Christian Cay Lorenz Hirschfeld. Letzterer verfasste die erste deutschsprachige Schrift zur Gartenkunst.

Der Autor dieses Buches fand zwischen der Schrift von Hirschfelds “Theorie der Gartenkunst” und der Realisation des Landschaftsparks Bettenburg so viel Übereinstimmung, dass er die Beschreibung des Sanftmelancholischen Gartens aus der “Theorie der Gartenkunst” seinem Buch voranstellt. Denn diese hatte offenbar die Sicht von Truchseß auf die Natur und seine Vorstellung einer Gartenanlage sehr beeinflusst. So entstand ein “sanft melancholischer Garten” in der hügelig waldigen Umgebung der Bettenburg, mit einem “neuen” Blick auf und Respekt vor der Natur, wie man ihn seinerzeit nicht einmal aus den englischen Landschaftsparks kannte.  

Reinhard Schneider befasste sich auch mit den Denkmälern und Schriften im Park. Teilweise sind sie noch aufzufinden, aber einiges konnte nur mit Hilfe der “Historischen Skizzen eines Porzellanmalers” identifiziert und nachvollzogen werden.

Eindrucksvoll ist das Bildmaterial: 3 grafische Karten, 26 historische Routenkarten und 1 historische Karte, 1 Satellitenbild und 78 eingefügte historische Dokumente. 159 Fotos des Autors ergänzen die Ausführungen und bringen die historischen Recherchen in die heutige Gegenwart.

Der Untertitel “Die Gartenkunst oder der Mut Natur neu zu denken”  wird in diesem Buch wörtlich genommen. Der Autor verzichtet auf allzu viele Erklärungen, ja, auch auf den sprichwörtlichen roten Faden. Jeder, der sich für die Region und insbesondere für diesen besonderen Landschaftspark interessiert, wird aufgefordert, auch selbst über Gartenkunst und Natur anhand des umfangreichen Materials, das Schneider anbietet, nachzudenken.

Ich finde dieses Experiment spannend und interessant. Die Reaktionen der Leser werden zeigen, ob es gut gelungen ist, oder der Betrachter des Buches doch lieber mehr an die Hand genommen werden möchte.

Als ich mir nach der ersten Sparte über GARTENKUNST und der Zweiten ERKUNDUNGEN noch die dritte und letzte Sparte vor dem Anhang, nämlich DIE JAHRESZEITEN ansehe, die prall mit stimmungsvollen Bildern, aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter, wieder nur mit sparsamen Kommentaren des Fotografen und Autors beschriftet sind, anschaue, da verstehe ich schon, was Reinhard Schneider an Truchseß und Hirschfeld so fasziniert, dass er das akribisch und authentisch an den Leser weitergeben möchte.

Bis zum Jahresende ist das Buch zum Sonderpreis von 20.– Euro in den lokalen Buchhandlungen in Haßfurt, Schweinfurt, Bamberg und bei Haßberge Tourismus direkt erhältlich.

Wer es bestellen möchte, macht das bitte für ebenfalls 20.– + 4 Euro Versand über die E-Mail des Autors: pecoraro-schneider@t-online.de

Ab 2022 wird der Preis des Buches auf 40 Euro ansteigen, es lohnt sich also, es noch im alten Jahr zum Einführungspreis zu erwerben.

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2 Kommentare

  • Christa Schroth sagt:

    Bislang habe ich diese wunderschöne Gegend um die Hausberge noch nicht kennengelernt und bin nun sehr neugierig geworden was sich hinter— oder besser in —dem Park verbirgt. Reinhard Schneider hat da ein Kleinod aufgetan, das es zu entdecken lohnt
    Danke liebe Renate,dass Du es uns/ mir nahegebracht hast

    • Das Wurzerl sagt:

      Liebe Christa, eines ist sicher, nach dem Lesen dieses Buches ist nicht nur der dringende Wunsch in mir erwacht, dieses Kleinod in den Haßbergen kennenzulernen, ich frage mich inzwischen auch bei einigen Burg-Gärten, wie in Landshut, bei der Burg Trausnitz, ob sie nicht nach den gleichen Vorbildern angelegt wurde. Ich wünsche Dir einen schönen Abend. LG Wurzerl

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