” Bienen retten ” – Rezension

Buch-Cover "Bienen retten", Sebastian Hopfenmüller, Eva Stangler, Ulmer Verlag

“BIENEN RETTEN” von Sebastian Hopfenmüller und Eva Stangler; ISBN 978-3-8186-1227-6; Sachbuch mit Klappenbroschur, 128 S., 123 Farbfotos, 2 farbige Zeichnungen, 14.– Euro

Erschienen ist das Buch im Ulmer Verlag in der Reihe:

http://www.ulmer.de/machsnachhaltig

Buch-Rezension

Doch! Ich liebe Bienen und finde das Thema interessant, aber ein ganzes Buch, nur über Bienen? Wann würde ich anfangen zu gähnen? Die Autoren stellen wildbienenfreundliche Projekte für Balkon, Terrasse und Garten vor, so lautet der Untertitel des Buches. Also gut, bringe ich es hinter mich.

Gute Gründe und Basics

Das Buch kommt schnell zur Sache. Trotz der Kürze der Basics verblüffen mich erste eingestreute Details. Eine allgemeine Vorstellung der in Deutschland lebenden Wildbienen weist darauf hin, dass auch meine Lieblingsbrummer die “Hummeln” zu den Wildbienen gehören. Dann erfahre ich, was es für individuelle Spezialisten gibt, dass z.B. die “Glockenblumen-Scherenbienen nur Pollen von Glockenblumen sammeln. Übergangslos lerne ich im Zeitraffer, wie Wildbienen leben und wie der Speisezettel aussehen müsste.

Eine Vielfalt an Futterpflanzen schafft eine Vielfalt an Insekten!

Die unterschiedlichen Lebensweisen von Wildbienen und einige Kurzvorstellungen von ihnen und der Honigbiene sind interessant zu lesen. Ändern kann man viel im Garten, aber ich finde einen sehr sympathischen Satz, der völlig mit meiner Puzzle-Denkweise übereinstimmt:

“Du musst nicht von heute auf morgen den kompletten Garten umgestalten. Schon kleine Dinge machen einen großen Unterschied”.

Bei den folgenden Bildbeispielen aus Gärten von Wildbienen-Experten verstehe ich, was gemeint ist. Ich bin überrascht, dass ich bereits ein Viertel des Buches durchgelesen habe und nach diesem aufschlussreichen Input der Basics jetzt gespannt bin, was ich in den folgenden drei Hauptkapiteln erfahren werde.

Nahrung für die Bienen

Ich bin jetzt voll im Thema Futterpflanzen und lese weiter von blühenden Kräutern und Gemüse, Pflanzen in verschiedenen Habitaten bis hin zur heimischen Blumenwiese. Heimisch ist wichtig, vor allem für die vielen selten gewordenen Wildbienen-Spezialisten, die gleichzeitig mit dem Aufblühen ihrer wenigen oder gar einzigen Futterpflanze schlüpfen. Praktischerweise erfahre ich anschließend, wie ich die Blumenwiese anlege und warum ein Steingarten viel schöner ist, als eine Schotterwüste.

Nistplätze für die Bienen

Von einem klassischen Insektenhotel habe ich nicht nur gehört, ich besitze auch mehrere davon und war immer ganz stolz darauf. Hier erfahre ich, dass auch “Nisthügel”, “Sandflächen” oder leere Schneckenhäuser im Garten zum Nistplatz von entsprechenden Wildbienen-Arten werden können. Ich finde viele nützliche Tipps der Autoren, wie man passende Nisthilfen baut. Aber es ist auch zu lesen, welche Untermieter man, z.B. mit dem leider beliebten Einfügen von “dekorativen Zapfen” herbeilockt, die sich schließlich als Fressfeinde der Wildbienen-Brut herauskristallisieren.

Wildbienen erkennen

Jetzt werden die Familien der Bienen genauer vorgestellt. Es ist nicht nur möglich, über die Unterschiede von Seidenbienen etwa zu Sägehornbienen zu lesen, sondern alles wird auch mit hervorragenden Fotos belegt. Ich muss erwähnen, dass sich die gute Qualität des vielfältigen Bildmaterials über alle Kapitel erstreckt. Die Fotos sind nicht nur sehr gut als Identifizierungs-Hilfen geeignet, sondern unterstützen die Vorstellung von Nistplätzen und Futterpflanzen perfekt.

#machsnachhaltig-Infos und Fazit

Wie alle Bücher dieser Reihe gibt es am Ende Bezugsquellen, Tipps zum Weiterlesen, hilfreiche Links ins Netz und ein Register.

Das Buch wird auf keiner Seite langweilig, es beantwortet nicht nur Anfängerfragen, sondern auch Interessierte am Thema werden daran ihre Freude haben. Der jugendlich flotte Schreibstil wendet sich an die jüngeren Generationen, aber jeder, der im Herzen junggeblieben ist, wird sich den engagierten Autoren und ihrem Anliegen verbunden fühlen.

Man muss kein Bienenfreund sein, um dieses Buch zu erwerben, aber man könnte durchaus beim Lesen zu einem werden.

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8 Kommentare

  • Christa schroth sagt:

    Liebe Renate. Danke für die Vorstellung dieses Buches , dass Lust zum Erwerb macht und neugierig auf Bienen

  • Ludmila Karczewski sagt:

    Guten Morgen, Renate. Ich bin sehr überrascht dass das Thema Bienen kann so interessant sein! Ich liebe Bienen und habe Respekt vor der Arbeit was die leisten, und dachte trotzdem,das ist vielleicht sehr langweilig wird zum lesen. Danke für die Vorstellung dieses Buches, Es hat mich neugierig gemacht.
    Liebe Grüße.

    • Das Wurzerl sagt:

      Liebe Ludmila, ja ich war auch überrascht und wer weiß, vielleicht kannst Du Dir dieses Buch ja am Ende der Rezensionen wünschen und gewinnen. LG Renate

  • Daria Mahieu sagt:

    Liebe Renate!
    Danke für die schöne Vorstellung eines sehr wichtigen Buches!
    Da ich mich ja schon länger mit diesem Thema beschäftigt habe, kenne ich schon vieles davon. Aber es gibt immer wieder etwas, was man danndoch noch nicht gehört hat. Und gerade für Einsteiger wäre das ebenfalls ein tolles Buch!!!
    Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende!

    • Das Wurzerl sagt:

      Genau liebe Daria, dadurch dass es so interessant und flüssig geschrieben ist, ist es zwar ein hervorragendes Einsteigerbuch – aber eben nicht nur. Auch Dir ein schönes Wochenende LG Wurzerl

  • Danke für das Vorstellen… Scheint interessant zu sein… Schönen Sonntag wünsche ich Dir

    • Das Wurzerl sagt:

      Sehr gerne liebe Karin, ich glaube für Dich ist auch die nächste Buchvorstellung interessant, Deine Flächen bieten ja mehr Möglichkeiten als viele andere kleinere Gärten. Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag LG Wurzerl

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