“Stauden und Annuelle im trockenen Schatten”
Kann man trockene Problemstellen an Haus-Nordseiten mit Dachüberständen, auf schattigen Mauerkronen, auf Baumscheiben und an Gehölz-Rändern erfolgreich dauerhaft bepflanzen? Immer wieder werde ich das gefragt! Ich habe damit seit langem Erfahrung. Die Peripherie meines alten Gartens liegt nicht nur im Schatten meiner zwei hohen Birken, der Säulenkirsche und etlicher Immergrüner, die im Winter Strukturgeber in meinem kleinen Garten sind. Nein, auch das dreispännige große Nachbarhaus in Zaun-Nähe, das vor elf Jahren dort gebaut wurde, spielt hier eine große Rolle. Es kommt noch mein Vorgarten auf der Nordseite des Hauses dazu, auch da gibt es weitere Pflanzen, die sich seit langem, ohne gegossen zu werden, behaupten müssen.
Außerdem habe ich stets in anderen Gärten gerade bei diesen Extremsituationen wie “trockenem Schatten” genauer hingeschaut und perfekte immer wieder neue Pflanz-Beispiele gefunden. Auch die Natur zeigt oft, sehr gefällig vergesellschaftet, was am Gehölz-Rand oder auf Baumscheiben alles möglich ist.
Natürlich sind diese Pflanzen keine Wundergeschöpfe, so brauchen sie gerade unmittelbar nach der Pflanzung Aufmerksamkeit und vor allem zum sicheren Einwurzeln Wasser. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, oder einen völlig ungeeigneten Boden (z.B. sehr sandig) hat, der sollte nicht direkt auf einer Baumscheibe pflanzen, sondern etwas Abstand halten und auf Aussaat hoffen, die sich weiter in den Problembereich vorarbeiten kann.
Zur Beet-Planung im trockenen Schatten-Bereich, um Baumscheiben, Gehölz-Ränder, schattige Mauerkronen, usw. bepflanzen zu können, eignen sich folgende Stauden und Annuelle, die nach Wuchshöhe (Geophyten separat) sortiert sind:
Niedrige Geophyten:
Anemone nemorosa – Frühlingsanemone, wichtige Insektennahrung, Convallaria majalis – das Maiglöckchen, duftet,
Cyclamen coum – das Frühlings-Alpenveilchen und Cyclamen hederifolium – das Herbst-Alpenveilchen, für diese kleinen Zwiebelpflanzen gilt, dass sie sich gut vermehren können. Grundsätzlich sollte man den Boden niemals aufhacken. Im Spätherbst schütze ich diese Geophyten mit etwas Laub, das meist sowieso von alleine auf die Beete fällt.
Höhere Geophyten:
Hyacinthoides non-scripta – Hasenglöckchen, vermehren sich relativ gut. Hyacinthoides hispanica – das spanische Hasenglöckchen bildet willig Horste.
Lilium martagon u. ‘Alba’ – Türkenbund-Lilien brauchen lange, bevor sie sich vermehren, darum möglichst gleich eine kleine Gruppe pflanzen.
Niedrige lang- und kurzlebige Stauden und Annuelle:
Aegopodium podagraria ‘Variegata’ – weißbunter Giersch, wuchert nicht so heftig, wie die Art, darum haben ihn auch renommierte Gärtnereien längst in ihren Sortimenten aufgenommen. Gerade für große Gärten sind diese weißgrünen Aufheller von Schatten-Ecken mit den weißen Blüten, die in jedem Blumenstrauß hübsch aussehen, eine gute Abwechslung.
Ajuga reptans – Günsel (Foto: Sorte ‘Burgundy Glow’) gibt es in hinreißenden panaschierten Blatt- und Blütenvarianten. Der Günsel ist ein Alleskönner, so steht bei mir Ajuga ‘Atropurpurea’ mit seinen glänzenden fast schwarz anmutenden Blättern seit vielen Jahren direkt am Teichrand, aber noch schöner blühen sah ich ihn bei einer Gartenfreundin im Schatten eines Farnbeetes.
Asarum europaeum – die gewöhnliche Haselwurz, ist mit den glänzenden, nierenförmigen Blättern ein wertvoller Bodendecker.
Campanula poscharskyana – Kriechende Glockenblume, es gibt kaum eine schattige Situation, in der diese Glockenblume nicht gut zurecht kommt. Sie schmuggelt sich über andere Polster hinweg, fängt zu klettern an, oder hängt bei einer schattigen Mauerkrone nach unten, spielt sich charmant in Wege hinein, ohne wirklich lästig zu werden. Die lange Blüh-Zeit macht diesen Tausendsassa noch wertvoller.
Geeignete niedrige Carex-Arten sind Carex umbrosa – die Schattensegge, Carex montana – die Bergsegge und Carex conica (‘Snowline’), die weiß gerandete Gartensegge.
Epimedium – die Elfenblume, Epimedium x versicolor ‘Sulphureum’ und Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’ sind nicht nur eine hervorragende Wahl im trockenen Schatten, sie sind auch als Bodendecker im Unkrautbereich sehr empfehlenswert. Gerade bei Giersch mit seinen meterlangen Wander-Wurzeln hat man zwischen Gehölzwurzeln keine Chance. Ihn als “Suppe” aufzuessen bleibt da auch nur ein Traum. Aber die beiden Epimedium Sorten schaffen es tatsächlich ihn zurückzudrängen.
Es gibt viele geeignete Arten für den trockenen Schatten wie Epimedium rubrum, Epimedium alpinum, Epimedium perralderianum, Epimedium pubigerum, Epimedium pinnatum subsp.colchicum oder Sorten wie Epimedium x warleyense ‘Orangenkönigin’.
Jede Art und Sorte hat Vor- und Nachteile, manche haben eine herrliche Herbstfärbung wie E. rubrum, einige vor allem die Bodendecker sind wintergrün. Aber es gibt auch die japanischen Sorten, die horstig wachsen und nicht als Bodendecker zum Unkrautbekämpfen infrage kommen. Da muss man sich einfach die verschiedenen Elfen ansehen und Prioritäten setzen.
Galium odoratum – Waldmeister, ein “Duftmeister”, irgendwie berühren mich diese weißen Blütchen immer besonders und die feinen Blätter sind auch ohne das weiße zarte “Häubchen” einfach charmant.
Geranium robertianum – Ruprechtskraut, ich mag das kleine Stinkebiest, es sät sich bei mir im Vorgarten zwischen den Steinen aus, weil es mit dem kleinen Platz im Farnbeet nicht zufrieden ist. Es ist ein- bis zweijährig. Für naturnahe Gärten ist es wunderbar geeignet. Wer seinen Garten lieber sehr aufgeräumt im Griff haben möchte, sollte auf diesen Storchschnabel lieber verzichten.
Hepatica nobilis – das gewöhnliche Leberblümchen kann sich gut im Schatten von Bäumen ausbreiten.
Luzula pilosa (z.B. ‘Igel’) – Zwerg-Haar-Marbel oder Frühlings-Hainsimse, ist auch für kleine Gärten geeignet
Maianthemum bifolium – Zweiblättriges Schattenblümchen, Ausläufer treiben die herzförmigen Blätter und die zierlichen weißen Blüten immer weiter in den Schatten der Gehölze.
Pachysandra terminalis – Dickmännchen ist ein immergrüner, niedrig bleibender Halbstrauch, den Schnecken nicht mögen. Besonders gut eignet sich dieser Bodendecker zwischen Rhododendronpflanzungen, da er ein Kalkflieher ist.
Primula vulgaris – Kissenprimel, diese fröhlichen, unkomplizierten kleinen Blüher habe ich aus dem Garten meiner Mama mitgenommen und sie wandern seit Jahrzehnten durch meinen Garten und blühen über viele Monate. Sie setzen sich gerne in den Halbschatten aber scheuen auch dunklere Ecken nicht.
Pseudofumaria lutea und alba – die gelben und weißen Schein-Lerchensporne wurden lange der Gattung Corydalis – Lerchensporn zugeordnet. Wenn sie einmal etabliert sind, suchen sie sich ihre Lieblingsplätze in Halbschatten und Schatten selbst.
Pulmonaria saccharata – das Lungenkraut ist sehr anspruchslos, schön panaschierte Sorten würde ich nicht in den tiefen Schatten setzen.
Tiarella wherryi – Schaumblüte, diese entzückende Kleinstaude kann vielseitig eingesetzt werden. So setze ich sie auch gerne in Frühlingsschalen, die in schattigere Bereiche gestellt werden. Kombiniert werden können sie mit kleinen Geophyten, deren Zwiebeln wenig Nässe vertragen.
Trachystemon orientalis (z.B. ‘Sundew’) – Rauling, diese Wildstaude bildet schnell dichte Matten. Die kleinen blauen Blüten fallen durch ihre besondere Form auf.
Vinca – Immergrün – Mit Vinca balcanica habe ich keine Erfahrung, aber es soll im Gegensatz zu Vinca major eine ähnlich gute Winterhärte aufweisen wie Vinca minor. Letzteres hat mich unter dem Hausdach auf der Nordseite in einem Steintrog mit relativ wenig Erde als erste Pflanze schon 2 Winter lang komplett überzeugt. Obwohl in Eingangs-Nähe vergaß ich regelmäßig bei diesen Immergrünen das Gießen im Winter, trotzdem hat es im Frühling sofort angefangen Blütenknospen zu schieben. Für trockenen Schatten, auch in Gefäßen ist dieses Immergrün wirklich eine erste Wahl.
Viola sororia (z.B. Sorte ‘Albiflora’ oder ‘Blue Eyes’) und Viola labradorica geraten schnell unter die Räder, wenn sie zu nahe an einen schattenverträglichen Bodendecker geraten, also bitte den Pflanzplatz für diese kleinen Romantiker mit Bedacht wählen.
Waldsteinia ternata – Teppich-Ungarwurz oder Teppich-Golderdbeere und Waldsteinia geoides – Waldsteinie sind gute Bodendecker, wuchern aber nicht unbedingt.
Mittelhohe lang- und kurzlebige Stauden und Annuelle:
Adiantum pedatum – Pfauenradfarn, ist eindeutig mein schönster Farn. Wird es ihm zu trocken, zieht er einfach vorzeitig ein, kommt aber zuverlässig im nächsten Frühjahr wieder.
Aquilegia vulgaris, Aquilegia caerulea und chrysantha Sorten – die genannten Akeleienarten sind mit ihren Sorten Alleskönner. Sie gedeihen bei mir in voller Sonne, im Halbschatten und Schatten. Sie säen sich in trockenen Fugen genauso aus, wie im Steingarten, bevorzugen aber insgesamt lehmigen Boden im Schatten und Halbschatten. Am unverwüstlichsten sind die “gewöhnlichen Akeleien”, denen man oft dankbar ist, wenn sie Problemecken besetzen.
Arisaema candidissimum – Feuerkolben, oder Kobralilie, es gibt viele weitere attraktive Pflanzen in dieser Gattung, aber viele sind nicht winterhart. Am besten sind die Chancen, wenn die ausgewachsene Knolle so tief gesetzt wird, dass die Erde im Winter nicht zufriert, also bis etwa 25 – 30 cm. Zusätzlich schütze ich die Knolle unter den Bäumen mit dem herabfallenden Laub vor zu viel Winternässe.
Arum italicum – Aronstab, sowohl die pfeilartigen großen Blätter, als auch die weißen Blüten sind schmückend, der Höhepunkt der Vegetation sind für mich allerdings die knallroten Fruchtstände.
Asplenium scolopendrium – Hirschzungenfarn, die glatten bogigen Blattwedel sind wintergrün.
Astrantia major – Sterndolde, ich würde sie nicht in den tiefsten Schatten setzen, aber an Gehölzrändern fühlt sie sich sehr wohl.
Brunnera macrophylla – das Kaukasus-Vergissmeinnicht punktet mit früher Blüte. Wie bei anderen Blatt-Schönheiten würde ich die panaschierten Sorten nicht in der schattigsten Peripherie verschwinden lassen.
Campanula trachelium und C. t. ‘Alba’, Nesselglockenblume, hat sie sich erst einmal etabliert, versamt sie sich auch gut. Im Halbschatten bildet sie schöne Horste, im tiefen Schatten hält sie sich etwas zurück.
Carex – Seggen – Für fast alle Gräser, aber insbesondere die Gattung Carex gilt, dass es wirkungsvolle Gegengewichte im Habitus zu breitblättrigen Stauden wie Funkien, Brunnera oder Symphytum sind. Die schmalen, häufig panaschierten Horste, oftmals wintergrün, beleben schattige Pflanzplätze enorm.
Carex digitata ‘The Beatles’, Finger-Segge, Carex elata ‘Bowles Golden’, Goldsegge, Carex grayi – die Morgensternsegge verträgt alle Böden, Carex morrowii, Japanische Segge (z.B. die Sorten ‘Irish Green’, ‘Variegata’, Aureovariegata’, ‘Icedance’), Carex ornithopoda, Vogelfuß-Segge, Carex plantaginea, Breitblatt-Segge, oder Wegerich-Segge, Carex remota, lockerährige Segge, Carex sylvatica, die Wald-Segge liebt saure Böden
Chasmanthium latifolium – das Plattährengras hat manchmal etwas Probleme, sich an einem neuen Standort zu integrieren, aber entwickelt sich in der Regel zu einem schönen Horst.
Cynanchum ascyrifolium – Schwalbenwurz, ist auch im Topf winterhart
Digitalis ferruginea, der rostfarbige Fingerhut, eine Staude und der zweijährige Fingerhut Digitalis purpurea vertragen Schatten gut, aber Schnecken lieben Digitalis purpurea, darum wenn es im Garten Schnecken-Probleme gibt, dann bevorzuge ich D. ferruginea.
Dryopteris – zu den Wurmfarnen gehört natürlich unser einheimischer Dryopteris filix-mas – der gewöhnliche Wurmfarn, der auch an trockenen Schattenstellen eine sichere Bank ist. Aber es lohnt sich, weitere attraktive Arten dieses Farnes auszuprobieren. Dryopteris affinis – Goldschuppen-Farn, Dryopteris wallichiana -Schwarzschuppenfarn, oder den Rotschleierfarn, Dryopteris erythrosora var. prolifica, den ich besonders schön finde und auch gerne in Kübeln kultiviere.
Euphorbia amygdaloides var. robbiae (E. amygdaloides ‘Purpurea’) – Mandel-Wolfsmilch, während die meisten Euphorbien wasserdurchlässigen Boden mit Licht und Sonne brauchen, gedeiht diese schöne Staude am trockenen Gehölzrand. Das Aussehen dieser spannenden Staude ändert sich zu jeder Jahreszeit.
Eurybia divaricata (1. Foto oben) – die weiße Wald-Aster ist noch nicht lange in der Gattung Eurybia, die meisten Stauden-Liebhaber kennen sie einfach als Aster.
Geranium – Storchschnabel – Einige der aufgezählten Arten und Sorten sind Alleskönner und wachsen bei mir genauso in der Sonne wie im tiefsten Schatten. Am besten ist meiner Erfahrung nach Geranium phaeum (z.B. ‘Samobor’) geeignet, trockenschattige Plätze zu besiedeln, da es sich gerne aussät, was in “aufgeräumten” Gärten nicht immer gerne gesehen wird. Etwas sparsamer mit der Vermehrung sind Geranium sylvatium (z.B. ‘Album’) – der Wald-Storchschnabel, Geranium versicolor – der Veränderliche Storchschnabel, Geranium macrorrhizum (Sorten wie: ‘Czakor’, ‘Ingwersen’, ‘Freundorf’, ‘Olympos’ und ‘Spessart’) oder Geranium nodosum – der Knotige Storchschnabel im trockenen Schatten.
In der Gattung Helleborus stehen bei mir Helleborus multifidus, orientalis, purpurascens und torquatus im Peripherie-Beet. Helleborus foetidus – die Stinkende Nieswurz steht genauso trocken, aber am Gehölzrand.
Hosta – Funkie – Direkt in den Schatten pflanze ich bei den Hostas nur hartblättrige, grüne Arten. Panaschierte Sorten brauchen das sanfte Licht des Gehölzrandes und generell sind die weichblättrigen Hostasorten mehr schneckengefährdet.
Lamium – Taubnessel – Lamium maculatum (z.B. ‘Chequers’ ‘Pink Pewter’ oder ‘Red Nancy’) die Silberblatt-Taubnessel und Lamium orvala, der Nessel-König, blühen gut im trockenen Schatten.
Lithospermum purpurocaeruleum – die blaue Steinsame ist wohl einer der bekannteren Bodendecker für großflächige Baumscheiben-Bepflanzung.
Lunaria rediviva – Ausdauernder Silberling, die heimische Mondviole, wie sie auch genannt wird, sucht sich ihre Plätze gerne selber aus.
Luzula nivea – die Schneemarbel blüht auffällig. Lunula sylvatica (z.B. ‘Marginata’ oder ‘Solar Flair’) – die Wald-Marbel mag saure Böden und kann gut mit dem Wurzeldruck von nahen Gehölzen umgehen.
Mertensia virginica – das Virginische Blauglöckchen bildet Horste, ist aber kurzlebig, wo es sich wohlfühlt samt es sich bereitwillig aus.
Polygonatum hirtum – die Weißwurz hat cremeweiße Blüten, der Habitus ist dem Salomonssiegel ähnlich, aber nicht so hoch.
Polygonum amplexicaule – der Kerzenknöterich ist nicht nur standortverlässlich in der Art. Auch viele der neuen Sorten können an schattig trockenen Stellen glänzen.
Polypodium vulgare – derTüpfelfarn ist schön, aber auch Polypodium interjectum ‘Cornubiense’ – der Cornwall-Tüpfelfarn wertet Schattenecken auf.
Polystichum aculeatum, polyblepharum und setiferum – auch die wintergrünen Schildfarne sind attraktive Hingucker unter Gehölzen.
Mit den folgenden drei Arten habe ich keine persönliche Erfahrung:
Reineckea carnea – Japanisches Maiglöckchen, Scrophularia verna – Braunwurz, Stellaria holostea – große Sternmiere
Symphytum azureum – der blaublühende Beinwell, Symphytum grandiflorum – der Kleine Kaukasus-Beinwell und Symphytum ibericum – der kriechende Beinwell können sich an größeren Problemstellen bewähren.
Tellima grandiflora – falsche Alraunwurzel, die Blüten dieser Pflanze wirken auf den ersten Blick unspektakulär, aber zu großblättrigen Pflanzen wie Brunnera ist sie ein passendes Pendant mit den schmalen Blütenrispen. Sie ist eine meiner anspruchslosesten und ausdauerndsten Schattenpflanzen.
Uvularia perfoliata – die kleine Gold- oder Trauerglocke passt auch gut in diese Aufzählung, aber ich würde sie nicht in den völligen Schatten pflanzen.
Kurz- und langlebige höhere Stauden:
Acanthus mollis – Der wahre Bärenklau möchte nicht unter immergrüne Koniferen, aber generell kennt er trockenen Schatten vom Naturstandort und bildet attraktive Horste.
Anemone tomentosa, Anemone japonica, Anemone hupehensis – diese drei Anemonen-Arten bilden die sogenannten Herbst-Anemonen. Je tiefer der Schatten, um so eher würde ich zur Art Anemone hupehensis greifen.
Aruncus dioicus – der Wald-Geißbart ist sicher die mächtigste Staude in dieser Auflistung. Dieser Solitärstrauch kann auch Lücken füllen, die ein Gehölz hinterlässt.
Campanula latifolia var. macrantha und Campanula latifolia ‘Alba’ – die hohen Waldglockenblumen zeigen sich im Hintergrund immer noch von ihrer besten Seite.
Carex pendula – die Riesen-Segge, braucht Platz, sie mag saure Böden, dann schließt sie schattige Teichrandlücken durch Selbstaussaat schnell.
Kirengeshoma palmata – die japanische Wachsglocke wird meiner Ansicht nach immer noch zu wenig gepflanzt, dabei ist sie mit der späten Blütezeit und guter Winterhärte nicht nur schön, sondern auch robust.
Polygonatum biflorum und Polygonatum multiflorum – Salomonssiegel wirken durch den leicht überhängenden Wuchs sehr elegant. Meine Lieblingskombination ist ein Polygonatum ‘Weihenstephan’ unter einem Euonymus alatus. Jeden Herbst freue ich mich über die rotgelbe Herbstfärbung der Beiden.
Shibataea kumasasa – der Mäusedorn-Bambus, wächst im tiefsten Schatten.
20 Kommentare
Liebe Renate. Wunderbarer Bericht. Da kann ich f
meine Schatten Ecken gut ergänzen. Lieben Dank.
Liebe Christa, Du hast da ja parallel zum Eingang richtig heftige Trocken-Schatten-Stellen. Ich würde mich da erst mal auf die besonders gut geeigneten Stauden wie die Epimedien und vorne kleine panaschierte Carex pflanzen. Allerdings dann solltest Du nicht viel anderes probieren, die machen dann halt zu. Wenn Du gerne Vielfalt hast und das Risiko nicht scheust, dann kannst Du fast alles probieren und da halt immer 1 Exemplar zum Testen, was gar nicht geht, da könntest Du dann später mit den Epimedien zumachen. Es geht beides. LG Wurzerl
Sehr ausführlicher Bericht und toll beschriebene Pflanzenportraits.
Gefällt mir sehr gut.Fast ein kleines Nachschlagewerk.
Vielen Dank und liebe Grüße
Evi
Das freut mich sehr, wenn Du es als so praktisch empfindest. Liebe Grüße zurück Wurzerl
Ich sage es ja immer wieder, man lernt so viel immer wieder dazu. Ob nun in deinen wunderbaren Berichten oder bei den Traumgärtnern. Ganz fantastisch, vielen lieben Dank dafür.
Ich freue mich immer, wenn ein Thema auf Interesse stößt. Hier war ich mir schon ziemlich sicher, dass fast jede/r so eine dunkle Schmuddel-Ecke hat, mit der er/sie nicht wirklich etwas anfangen kann. Schön, dass es Dir gefällt. Wünsche Dir eine schöne Restwoche.Wurzerl
wieder ein ganz toller Bericht. Er hat mir sehr geholfen, das ich weiß, wo ein einige Pflänzchen umquatieren kann. Mit der Vinca habe ich die Erfahrung gemacht, das sie sich sehr schnell ausbreiten, aber desto mehr sie im Schatten stehen, desto weniger Blüten gibt es von Jahr zu Jahr.
Liebe Erika, nimm nur Vinca minor und da nicht die Art,sondern Sorten, die sind in der Regel nicht so ausbreitungsfreudig. Ich habe meine ja in 2 Kübeln direkt am Haus, da bleiben sie auch brav drin. LG Wurzerl
Vielen Dank für diesen schönen umfassenden Bericht liebe Renate! Kompakt zusammengefasst.Das regt wieder zum Pflanzenkauf an 😉
Es soll vor allem ermutigen, bei den vielen theoretischen Möglichkeiten, die sicher nicht alle in jedem Garten funktionieren, nicht zu resignieren, sondern einfach anfangen zu experimentieren. Dann viel Freude beim Aussuchen einiger Schattenkünstler. LG Wurzerl
Ein sehr schöner Bericht liebe Renate. Da ich in meinem Garten auch viele Schattenplätze habe, kann ich das eine oder andere noch pflanzen. Etwas Platz ist noch vorhanden. Herzlichen Dank.
Oh ja, da ist sicher noch das eine oder andere dabei. Sehr schön könnte ich mir bei Dir eine kleine Insel mit Lilium martagon ‘Alba’, vielleicht hinter einer weißgrünen panaschierten Hosta vorstellen. Ich komme dann und schau nach, was Du schönes neues gemacht hast.
LG Wurzerl
Das ist eine sehr gute Idee.
Lach, ich komme dann und mache die berühmten Vorher-Nachher-Bilder. Schönen Sonntag liebe Amanda
Das war ja wieder toll danke… Wird mir helfen meine trockenen Ecken zu bepflanzen.. Wünsche dir noch einen schönen Tag.. Liebe Grüße Karin
Danke für Dein Feedback liebe Karin, Du bist mit der Eingangs-Nr. 73 im Lostopf für eines der beiden Buchexemplare. Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. Liebe Grüße Wurzerl
Sehr informativer Bericht mit toller Pflanzenauswahl! Vieles habe ich schon, einiges davon nichts geworden, aber ich arbeite mich mal durch…
Was sagst du zu Chines. Bleiwurz ( LVG EF) ? Den finde ich noch schöner als Immergrün….soll auch eine schöne Herbstfärbung bekommen…
Vielen lieben Dank, Renate!!!! 💚💚💚
Liebe Renate Zickenheimer,
erstmal herzlichen Dank für Wurzerls Garten. Vor kurzem stolperte ich über dieses phantastische Werk das einen einerseits in eine verzauberte Welt von Elfen 🧚♀️ und allerlei anderen geheimnisvollen Wesen führt und andererseits so fast nebenbei die Welt der Pflanzen 🪴, tolle Designideen usw. führt. Allein ihre Darstellung für eine Welt im trockenen Schattengarten ist phantastisch und noch nirgends fand ich so eine ausführliche und toll bebilderte Präsentation. Ich bin vor einigen Jahren von der Großstadt München in den Spreewald umgesiedelt und fand ein Häuschen mit Garten, wo einerseits ein Teil durch einen großen Baum beschattet ist und ich andererseits hier mit heißen trockenen Sommern umzugehen lernen musste. So langsam, nachdem ich einiges an Lehrgeld zahlte und vielen Versuchen was so hier gedeihen könnte, bin ich auf einen guten Weg. Vieles wächst jetzt mittlerweile und ich habe gelernt der Natur näher auf die Finger zuschauen und geduldig zu sein. Alles braucht seine Zeit und ich beschloss den Schattenbereich sogar etwas zu erweitern und mehr Platz einzuräumen, und auch der Natur ihren natürlichen Lebensraum zuzugestehen. Es soll ein Naturgarten sein, der Raum und Unterschlupf für Vögel, Insekten und anderes Getier und Wesen bietet, Unkraut kenne ich nicht, vieles soll seine Nieschen finden. Totholz wird gesammelt und findet seinen Platz und zwei abgestorbene Bäume 🌲 wurden etwas gestutzt und die Natur darf ihr Werk verrichten. Specht und Co danken es, auch der Efeu. Wilder Hopfen wächst mir manchmal über den Kopf, doch wo Platz ist in toten Ecken kann er mitgestalten usw. Dank ihren weiß ich nun mehr zu passenden Pflanzenwerk zur Ergänzung. Welch Redeschwall, ihres tollen Werkes Lohn.
Vielen Dank 🤩 Siegmund
Lieber Siegmund, vielen lieben Dank. Es tut gut, wenn viele Stunden Arbeit gewürdigt werden. Im Elfenland duzt man sich, lach, machen wir das also auch. Deinen Garten sehe ich gerade vor mir, ich hoffe, dass Du diese Antwort auch liest, denn ich will Dir einen Garten ankündigen, der tatsächlich dem entspricht, was Du planst und schon begonnen hast. Elfen, Benjeshecken und Kunst, “Jan Wilde een Tuin”, ein Garten in Groningen der Dir total gut gefallen und Dich sicher weiter inspirieren wird. Ich hoffe, Du hast Wurzerls garten abonniert, dann bekommst Du in einigen Wochen die Mail, wenn der Garten kommt. Ich danke Dir noch einmal für Dein freundliches Feedback. LG Wurzerl
Servus liebe Renate,
herzlichen Dank für deine schnelle Antwort und deinen Tip von Jan Wilde een Tuin. Du hast ein Händchen für Gestaltung und Design. Egal wie oft man in Wurzerls Garten umher blickt, es ergeben sich immer wieder neue Ansichten, eben ein Zaubergarten, auch wenn die Schatten dieser spanischen Nacktschnecken ihr Unwesen treiben. Glücklicherweise sind bei mir nur wenige, wohl die Trockenheit im Sommer. Aber am Boden kann es nicht liegen, der wird von vielen Regenwürmern regelmäßig natürlich bearbeitet. Und selbst Vogelspinnen erhaschte meine Blicke. Ich wusste gar nicht bis Dato, das es diese bei uns gibt. Aber gut so.